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Dokumentarfilm von Konstanze Radziwill und Sara Fruchtmann

Olga Bontjes van Beek wurde 1896 als jüngste Tochter des Fischerhuder Malers Heinrich Breling in eine Künstlerfamilie hineingeboren. Ihr Leben – fast 100 Jahre wurde sie alt – war mit der politischen und künstlerischen Entwicklung Deutschlands eng verbunden. Als Jugendliche begann sie 1913 eine Tanzausbildung. Sie besuchte die Ballettschule von Isadora Duncan in Berlin und wurde eine gefragte Ausdruckstänzerin. Es folgten Tourneen im In- und Ausland. 1920 heiratete sie den Keramiker Jan Bontjes van Beek. Nach der Geburt ihrer drei Kinder Cato, Mietje und Tim wandte sie sich der Malerei zu. Ihre Bilder malte sie strukturgebend mit einem Ölfarbe-Sandgemisch, die Motive fand sie in der Umgebung. Sie war mit Worpsweder Künstlern wie Bernhard Hoetger und Heinrich Vogeler befreundet, und ebenso mit dem Dadaisten Kurt Schwitters, dem Dichter Joachim Ringelnatz und dem Philosophen Theodor Lessing. Nach 1945 kämpfte sie zwölf Jahre lang um die Rehabilitierung ihrer Tochter Cato, die 1943 von den Nazis in Berlin Plötzensee als Mitglied der Widerstandsgruppe Rote Kapelle hingerichtet wurde. Sie gewann den Prozess. Olga Bontjes van Beek starb 1995 im Alter von 99 Jahren. Bis zu ihrem Tod war sie als Malerin und Bildhauerin tätig. Der rund einstündige Dokumentarfilm spürt der Kraft nach, die sie befähigte, tiefe Krisen zu überwinden und immer wieder etwas Neues zu beginnen.

 

Die Filmemacherin Konstanze Radziwill studierte Literaturwissenschaften, Kunstgeschichte und Politik. Sie schrieb den Roman „Eine Art von Verwandtschaft“, verfasste eine Reihe von Drehbüchern und drehte Dokumentarfilme wie „Warum starb Nirmala Ataie“ in Zusammenarbeit mit Inge Buck und Barbara Debus oder „Konsequent inkonsequent. Der Maler Franz Radziwill“ zusammen mit Gerburg Rohde-Dahl. Sara Fruchtmann studierte Ethnologie und Malerei und arbeitete als Regieassistentin im Film- und Fernsehbereich, bis sie eigene Filme und Hörfunkbeiträge realisierte.

Aufgrund der begrenzten Anzahl von Plätzen wird um Voranmeldung gebeten, tel. unter 04451/2777 oder per Mail an info@radziwill.de.

Der Einlass erfolgt nach dem 3G-Konzept, die Nachweise werden an der Kasse geprüft. Bis zum Sitzplatz ist ein medizinischer Mund-Nasen-Schutz zu tragen.

Termin: 14. November 2021

Uhrzeit: 17:00 Uhr

Ort: Franz Radziwill Haus, Sielstraße 3, 26316 Dangast

Eintritt: 10 € inkl. Ausstellungsbesuch, ermäßigt 8 €, Mitglieder 5 €