Bild des Monats Juni

Franz Radziwill

„In der Nähe des Paradieses“, 1951

Öl auf Leinwand auf Holz, Privatbesitz

Fünf Tiere auf einem Haufen, aber die Szene ist erstaunlich still. Franz Radziwill hat in dem Bild verschiedene Tierarten auf engstem Raum zusammengefügt und seinem Werk einen besonderen Titel gegeben: In der Nähe des Paradieses. Dort befinden wir uns also, wenn ein Hund einfach weiterschlummert, obwohl ihm ein Hahn auf die Pelle rückt und eine Katze keinen Meter von ihm entfernt ist. Und auch die Katze bliebt ganz gelassen auf der Brüstung sitzen – trotz der Vögel, die zum Greifen nahe sind. Stattdessen blickt sie ruhig aus dem Bild.

Es ist keine Gemeinschaft, die hier zusammenkommt, denn die Tiere nehmen keinen Kontakt zueinander auf, sondern bleiben alle für sich. Aber es herrscht eine bemerkenswerte Toleranz zwischen den Fressfeinden: Paradiesische Zustände also, weil alle sich ihren Platz lassen, keine Ansprüche auf fremden Raum erheben und sich niemand am Nächsten stört.

Das Werk dient als Titelbild der aktuellen Ausstellung „Was da kreucht und fleucht“. Radziwill-Kenner Karl-Heinz Martinß wird in seiner Führung am Sonntag, den 02. Juni, 11:30 Uhr im Franz Radziwill Haus besonders auf dieses Bild des Monats eingehen.